Phishing zählt zu den häufigsten Cyber-Bedrohungen. Angreifer manipulieren dabei ihre Opfer, indem sie schädliche Links oder Anhänge als Mitteilungen von vertrauenswürdigen Personen oder seriösen Unternehmen tarnen. Diese Links führen oft auf gefälschte Webseiten, die darauf abzielen, vertrauliche Informationen wie Finanz- oder Kontaktdaten zu stehlen. Erfahren Sie hier, wie Phishing funktioniert und wie Sie sich effektiv davor schützen können.
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Was ist Phishing?
Phishing bezeichnet eine Form der Cyberkriminalität, bei der sich Angreifer als vertrauenswürdige Quelle ausgeben, um Einzelpersonen zur Preisgabe sensibler Informationen wie persönliche, finanzielle oder Anmeldedaten zu bewegen. Dies geschieht über verschiedene Kanäle wie E-Mails, Textnachrichten, Telefonanrufe oder QR-Codes und bedient sich oft gezielter Social-Engineering-Techniken.
Warum setzen Betrüger auf Phishing?
Zu verstehen, was Phishing ist und warum Betrüger es nutzen, ist entscheidend, damit Sie sich schützen können. Phishing ermöglicht es Angreifern, sensible Informationen wie Zugangsdaten zu sammeln, um Identitätsdiebstahl oder finanziellen Betrug zu begehen. Oft werden Opfer auf gefälschte Websites umgeleitet, die täuschend echt wirken, um sensible Daten wie Zugangsdaten abzugreifen.
Phishing kann auch verwendet werden, um Malware auf Ihrem Gerät zu installieren. Angreifer tarnen Schadsoftware als vermeintlich interessante Inhalte, wie wichtige Dokumente oder virale Videos, und verleiten so zum Herunterladen. Zu den Bedrohungen zählen hier unter anderem Trojaner, die die Sicherheit Ihres Geräts erheblich gefährden können.
Welche Arten von Phishing-Angriffen gibt es?
Phishing-Angriffe gibt es in vielfältigen Formen, die alle darauf ausgelegt sind, Einzelpersonen oder Unternehmen zu schädigen, vertrauliche Daten zu stehlen oder Schadsoftware zu verbreiten. Im Laufe der Zeit sind Phishing-Methoden immer ausgeklügelter geworden; mittlerweile nutzen Angreifer sogar KI, um ihre Angriffe gezielt und personalisiert zu gestalten. Angesichts dieser stetig wachsenden Bedrohung ist es entscheidend, sich über aktuelle Cybersicherheitsmaßnahmen auf dem Laufenden zu halten und wachsam zu bleiben.
E-Mail-Phishing
E-Mail-Phishing gehört zu den gängigsten Formen von Phishing-Angriffen und ist laut IBM die Hauptursache für Datenlecks. Betrüger versenden dabei E-Mails, die täuschend echt aussehen und scheinbar von vertrauenswürdigen Quellen wie Banken oder Online-Händlern stammen. Diese Nachrichten fordern den Empfänger auf, sensible Informationen wie Zugangsdaten oder Finanzdetails preiszugeben, oft unter dem Vorwand eines dringenden Problems, z. B. einer drohenden Kontosperrung. Wer auf E-Mail-Phishing hereinfällt, riskiert, persönliche und finanzielle Daten offenzulegen.
Spear-Phishing-Angriffe
Im Gegensatz zu herkömmlichen Phishing-Angriffen, die wahllos Opfer ansprechen, setzt Spear-Phishing auf einen gezielten, personalisierten Ansatz. Hierbei nehmen Angreifer eine bestimmte Person oder Organisation ins Visier und verwenden gezielte soziale Manipulationstechniken, um ihre Erfolgschancen zu maximieren. Obwohl Spear-Phishing für die Angreifer mit mehr Aufwand verbunden ist, erhöht die sorgfältige Vorbereitung die Wahrscheinlichkeit, dass das Opfer auf die Täuschung hereinfällt.
Smishing
Smishing, auch als SMS-Phishing bekannt, bezeichnet das Versenden betrügerischer Textnachrichten an Mobilgeräte, um Opfer zum Anklicken bösartiger Links und zur Preisgabe vertraulicher Informationen zu verleiten. Obwohl viele Menschen mit Phishing-E-Mails vertraut sind und wissen, wie sie diese vermeiden können, sind sie möglicherweise weniger auf SMS-Phishing-Angriffe vorbereitet. Zudem können betrügerische Nachrichten in bestehende Unterhaltungen eingefügt werden, sodass sie wie Nachrichten vertrauenswürdiger Quellen erscheinen.
Vishing
Phishing kann auch per Telefonanruf erfolgen, was als Vishing oder Voice-Phishing bekannt ist. Bei Vishing-Betrügereien nutzen Angreifer echte Personen, automatisierte Text-to-Speech-Software oder sogar KI-generierte Stimmen. Unabhängig von der verwendeten Methode bleibt das Ziel eines Vishing-Angriffs dasselbe wie bei anderen Phishing-Methoden: persönliche Informationen des Opfers zu erlangen, um diese für betrügerische Zwecke zu missbrauchen.
Quishing
Quishing, auch QR-Phishing genannt, nutzt manipulierte QR-Codes, um Opfer zur Preisgabe sensibler Daten oder zur Installation von Malware zu verleiten. Betrüger erstellen und verbreiten dabei QR-Codes, die beim Scannen auf gefälschte Webseiten weiterleiten oder schädliche Software anbieten. Da QR-Codes oft als sicher gelten, nutzen Angreifer dieses Vertrauen aus, um unbemerkt persönliche Informationen zu erlangen oder die Geräte der Opfer zu kompromittieren. Wie bei anderen Phishing-Methoden ist das Ziel von Quishing, die erlangten Daten für betrügerische Zwecke zu missbrauchen.
So funktionieren Phishing-Angriffe
Phishing-Angriffe folgen in der Regel einer Reihe von Schritten, die darauf abzielen, Opfer zur Preisgabe vertraulicher Informationen oder zur Installation von Malware zu bewegen. Hier ist ein Überblick über den typischen Phishing-Ablauf:
Recherche und Planung: Bei gezielten Phishing-Angriffen, wie beim Spear-Phishing, sammeln Betrüger Informationen über ihre Zielpersonen, darunter deren Interessen, Gewohnheiten und Schwachstellen. Diese Recherche hilft ihnen, überzeugendere und personalisierte Phishing-Nachrichten zu erstellen.
Erstellung einer überzeugenden Nachricht: Betrüger gestalten eine Nachricht, die den Anschein erweckt, von einer vertrauenswürdigen Quelle wie einer Bank, einem Online-Händler oder einer Behörde zu stammen. Sie verwenden oft Logos, Marken und eine Sprache, die der echten Organisation ähnelt, um die Authentizität der Nachricht zu erhöhen.
Versenden der Phishing-Nachricht: Die Phishing-Nachricht wird meist mithilfe automatisierter Tools an die Zielpersonen gesendet, um eine große Anzahl an Nachrichten zu verbreiten. Die E-Mail-Adressen stammen häufig aus Datenlecks oder werden im Dark Web gekauft.
Täuschung des Opfers: Nach Erhalt der Phishing-Nachricht kann das Opfer dazu verleitet werden, sensible Informationen wie Zugangsdaten, Finanzdetails oder persönliche Daten preiszugeben. Die Nachricht erzeugt häufig ein Gefühl der Dringlichkeit, um sofortiges Handeln zu erzwingen.
Installation von Malware: Einige Phishing-Nachrichten enthalten Schadsoftware, wie Viren oder Ransomware. Wenn das Opfer auf einen Link klickt oder einen Anhang öffnet, wird die Malware auf dem Gerät installiert und kompromittiert dessen Sicherheit.
Missbrauch der Informationen: Betrüger nutzen die gestohlenen Informationen, um Identitätsdiebstahl zu begehen, unautorisierte Transaktionen durchzuführen oder die Daten im Dark Web zu verkaufen. Die Auswirkungen können erheblich sein und zu finanziellen Verlusten führen.
Diese Folgen haben Phishing-Angriffe
Die Folgen eines erfolgreichen Phishing-Angriffs können schwerwiegend sein und reichen von Identitätsdiebstahl und finanziellen Verlusten bis hin zu emotionalem Schaden. Phishing-Angriffe kompromittieren oft sensible Daten wie Finanzinformationen und persönlich identifizierbare Informationen (PII) und können Ransomware oder andere Malware auf Geräten installieren.
Identitätsdiebstahl ist eine häufige Konsequenz, bei der Betrüger gestohlene Daten nutzen, um neue Konten zu eröffnen, Kreditkarten zu beantragen oder in Ihrem Namen Steuern zahlen — was letztlich Ihre Kreditwürdigkeit und finanzielle Stabilität gefährdet.
So erkennen Sie Phishing-Angriffe
Um Phishing-Angriffe zu erkennen, sollten Sie auf bestimmte Warnsignale achten, darunter:
Dringende oder bedrohliche Sprache
Anfragen nach vertraulichen Informationen wie Zugangsdaten oder Finanzinformationen
Ungewöhnliche oder unbekannte Absender-E-Mail-Adressen
Rechtschreib- oder Grammatikfehler in Nachrichten
Links oder Anhänge, die verdächtig erscheinen oder unerwartet sind
Das Bewusstsein für diese Anzeichen hilft Ihnen, wachsam gegenüber verschiedenen Cyber-Bedrohungen wie Phishing und anderen verdächtigen Aktivitäten zu bleiben.
5 Tipps zur Vermeidung von Phishing-Betrug
Mit diesen fünf Tipps können Sie Phishing-Betrug gezielt vermeiden und Ihre Online-Sicherheit deutlich erhöhen.
1. Sie selbst sind Ihre größte Sicherheitslücke
Phishing-Angriffe funktionieren oft nur, wenn das Opfer aktiv mitwirkt, etwa durch das Öffnen einer Phishing-E‑Mail, das Anklicken eines Links oder das Herunterladen eines Anhangs. Häufig sind weitere Schritte nötig, wie das Aktivieren von Inhalten, die Malware einschleusen, oder das Eingeben persönlicher Daten in ein betrügerisches Formular. Ein gutes Sicherheitsbewusstsein, einschließlich regelmäßiger Software-Updates und Vorsicht bei unerwarteten E‑Mails, schützt Sie effektiv vor Phishing-Betrug.
2. Jeder kann zum Opfer werden
Phishing-Angriffe können jeden treffen — unabhängig von Alter, Beruf oder technischem Wissen. Professionelle Kriminelle gestalten diese Angriffe oft so geschickt, dass sie schwer zu erkennen sind. Sie spielen mit unserer Hoffnung auf gute Nachrichten oder unserer Angst vor negativen Konsequenzen.
Wer beispielsweise eine Lieferung erwartet oder auf ein Geschenk hofft, ist besonders gefährdet, auf eine betrügerische Nachricht hereinzufallen. Phishing-Betrügereien im Zusammenhang mit Lieferungen nehmen zu Spitzenzeiten wie Weihnachten und Black Friday stark zu. Ohne Vorsicht kann Phishing als Online-Betrug schwerwiegende Folgen haben.
3. Phishing wirkt oft vertrauenswürdig
Die häufigsten Phishing-Angriffe erfolgen über E-Mail-Anhänge und Links, aber auch per SMS oder Sofortnachricht. Alles, was die Glaubwürdigkeit eines Phishing-Angriffs erhöht, steigert die Erfolgschancen des Betrugs.
Oft imitieren diese Angriffe das Erscheinungsbild bekannter Marken, denen Sie vertrauen — wie Amazon, Ihre Bank oder DHL. Ein geschärftes Sicherheitsbewusstsein hilft Ihnen, solche scheinbar legitimen Phishing-Versuche zu erkennen und zu vermeiden.
4. Vorsicht bei Dringlichkeit
Phishing-E-Mails erzeugen oft ein Gefühl der Dringlichkeit, um schnelles Handeln zu erzwingen. Wenn Sie durch eine E‑Mail unter Druck gesetzt werden, sofort zu handeln, sollte dies ein Warnsignal sein. Seriöse Unternehmen wie Banken oder Kreditkartenanbieter fordern niemals per E‑Mail eine Verifizierung Ihrer Daten an.
Bei dringlich wirkenden E‑Mails sollten Sie es daher vermeiden, auf Links oder Anhänge zu klicken. Rufen Sie stattdessen die Organisation direkt an, um die Echtheit der Nachricht zu prüfen. So können Sie oft schon im Vorfeld feststellen, ob es sich um einen Betrugsversuch handelt.
5. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt
Dieser Ratschlag mag simpel erscheinen, doch er ist entscheidend. Auf Ihren Instinkt zu hören und informiert zu bleiben, ist der Schlüssel zu Ihrer digitalen Sicherheit. Die Unterscheidung zwischen legitimen und betrügerischen Websites oder E‑Mails kann schwierig sein, doch letztlich liegt die Entscheidung bei Ihnen.
Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt, fragen Sie sich: Habe ich das erwartet? Vertraue ich der Quelle? Kann ich die Authentizität überprüfen? Im Zweifel ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Was Sie bei Verdacht auf einen Phishing-Angriff tun können
Wenn Sie glauben, eine Phishing-E‑Mail oder ‑Nachricht erhalten zu haben, gehen Sie wie folgt vor, um sich zu schützen:
Nicht antworten: Reagieren Sie nicht auf die Nachricht und vermeiden Sie Interaktionen mit dem Absender. Klicken Sie auf keine Links und öffnen Sie keine Anhänge.
Absender verifizieren: Kontaktieren Sie das Unternehmen oder die Organisation direkt über eine offizielle und legitime Telefonnummer oder E‑Mail-Adresse. Nutzen Sie keinesfalls die Kontaktinformationen aus der verdächtigen Nachricht.
Angriff melden: Melden Sie die Phishing-Angriffe bei den zuständigen Behörden. In Deutschland sind dies das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Ihr E‑Mail-Anbieter und die Organisation, die imitiert wurde, wie beispielsweise Ihre Bank. Melden hilft dabei, Phishing-Betrug zu verfolgen und zu bekämpfen.
Nachricht löschen: Entfernen Sie die Phishing-Nachricht und alle zugehörigen Anhänge oder Links von Ihrem Gerät, um versehentliche Klicks und Bedrohungen zu vermeiden.
Sicherheitssoftware aktualisieren: Stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand ist und führen Sie einen Scan durch, um Malware zu erkennen. Durch regelmäßige Updates sind Sie besser vor neuen Bedrohungen geschützt.