Mit 269 Millionen zahlenden Abonnenten weltweit ist Netflix ein beliebter Streaming-Dienst, für den sich Betrüger gerne ausgeben. Aber was haben Kriminelle davon, wenn sie Ihre Netflix-Kontoinformationen stehlen? Es geht nicht darum, Ihr Konto zu kontrollieren, wie Sie vielleicht denken, sondern darum, an Ihre Zahlungsdaten und persönlichen Informationen zu gelangen.
Netflix-Kunden werden immer häufiger Opfer von Phishing-Mails, die den Anschein erwecken, von Netflix zu stammen und darauf abzielen, Daten und finanzielle Vorteile zu erlangen. Von Netflix-Scam-E‑Mails bis hin zu Malware nutzen die Betrüger eine Vielzahl von Taktiken, um Sie zur Eingabe Ihrer Netflix-Passwörter oder Debitkartendaten zu verleiten. Die meisten Betrugsversuche beginnen mit Phishing-E‑Mails oder SMS-Nachrichten. Wir erklären Ihnen sieben Netflix-Betrugsmaschen, mit denen Kriminelle versuchen, Sie zu täuschen.
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1. Betrug mit Netflix-Kontosperrungen
Betrüger versenden massenhaft Phishing-E‑Mails an E‑Mail-Adressen, die häufig aus Datenschutzverletzungen stammen oder im Dark Web gekauft wurden. In den Nachrichten behaupten sie, das Netflix-Konto des Empfängers sei wegen Zahlungsproblemen gesperrt. Die Opfer werden aufgefordert, auf einen Button klicken, um ihre Zahlungsdaten zu aktualisieren oder die Kontoinformationen zu prüfen. Der Link führt jedoch zu einer gefälschten Netflix-Website, die persönliche Daten abgreift. Diese Form des Netflix-Kontosperrungsbetrugs wird auch häufig bei Smishing-Angriffen eingesetzt.
2. Betrug mit ungewöhnlichem Anmeldeversuch
Viele Menschen haben schon einmal eine E‑Mail mit dem Betreff „Verdächtige Aktivität in Ihrem Konto“ erhalten. Auch Netflix versendet solche Nachrichten, um darauf hinzuweisen, dass sich jemand an einem anderen Ort oder mit einem unbekannten Gerät im Konto angemeldet hat. Betrüger nutzen solche Situationen, indem sie vorgeben, Netflix zu sein, und gefälschte Phishing-E‑Mails verschicken. Diese Betrugs-E‑Mails nutzen die Angst vor einem „ungewöhnlichen Anmeldeversuch“, um potenzielle Opfer dazu zu bringen, auf einen schädlichen Link zu klicken und ihre Kontoinformationen einzugeben, um „ihr Konto zu sichern“ — oft, bevor sie nachdenken können.
3. Betrug mit kostenlosen oder vergünstigten Abos
Wir alle lieben kostenlose Angebote — den Nervenkitzel, den ein Schnäppchen mit sich bringt — und das wissen auch Betrüger. Bei dieser Netflix-Betrugsmasche nutzen sie genau diese Vorliebe aus. In täuschend echt aussehenden Phishing-E‑Mails, die wie offizielle Nachrichten von Netflix wirken, informieren die Betrüger über ein angebliches Gewinnspiel. Die Empfänger sollen dabei entweder ein kostenloses Jahresabonnement gewinnen oder einen besonderen Rabatt erhalten. Die E‑Mail führt die Opfer dann auf eine gefälschte Gewinnspiel- oder Bestätigungsseite, auf der sie persönliche Daten eingeben sollen.
4. Betrug mit „abgelaufenen“ Netflix-Abonnements
„Ihr Abonnement ist abgelaufen“ ist eine beliebte Masche von Cyberkriminellen. Betrüger behaupten dabei, Netflix könne die monatliche Gebühr nicht abbuchen, und fordern die potenziellen Opfer auf, ihre Bankdaten einzugeben, um das Abonnement zu „verlängern“. Doch dies ist eine irreführende Taktik: Netflix-Abos laufen nicht einfach ab. Die monatliche Abrechnung erfolgt automatisch und das Abo endet nur, wenn man es selbst kündigt. Jede E‑Mail oder SMS, die etwas anderes behauptet, ist gefälscht — dieser Betrug zielt allein darauf ab, durch Angst die Herausgabe sensibler Daten zu erzwingen.
5. Betrug mit Netflix-Belohnungen, Umfragen und Geschenkkarten
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen Umfragen verschicken. Oft mit einem kleinen Anreiz wie einem Geschenkgutschein oder der Teilnahme an einem Gewinnspiel, aber meistens verlassen sie sich darauf, dass Menschen ihre Erfahrungen mit einem Produkt teilen wollen. Betrüger wissen, dass solche E‑Mails gängig sind, und nutzen diese Erwartung aus, indem sie gefälschte Nachrichten im Namen bekannter Marken versenden. In diesen E‑Mails wird behauptet, Netflix biete ein kostenloses Abonnement oder Geschenkgutscheine für die Teilnahme an einer Umfrage an. Der enthaltene Link führt jedoch zu einer betrügerischen Website, die darauf abzielt, persönliche Daten und Zahlungsinformationen abzugreifen.
6. Betrug mit gehackten Smart-TVs
Dieser Netflix-Betrug nutzt eine Kombination aus Phishing, Malware und Fernzugriff, um die Heimnetzwerke der Opfer anzugreifen. Betrüger platzieren Pop-up-Fenster auf den Smart-TVs oder Streaming-Geräten ihrer Opfer und behaupten, es gebe ein Problem mit dem Netflix-Abonnement oder der Verbindung des Geräts. Die Opfer werden aufgefordert, eine Telefonnummer anzurufen, um das „Problem“ zu beheben.
Wählt das Opfer die Nummer, gibt sich der Betrüger als Kundendienstmitarbeiter oder IT-Administrator aus und fordert es auf, den Fernzugriff auf das Gerät zu erlauben, auf einen speziellen Link zu klicken oder eine Aktivierungsgebühr zu zahlen. In jedem Fall zielen die Kriminellen darauf ab, an Geld oder persönliche Daten zu gelangen oder den Zugriff auf weitere Geräte im Heimnetzwerk zu erhalten.
Um sich zu schützen, sollten Sie die angegebenen Telefonnummern überprüfen, bevor Sie anrufen, verdächtige Links meiden und niemandem die Fernsteuerung Ihres Geräts erlauben.
7. Betrug mit gefälschten Netflix-Stellenangeboten
Gefälschte Stellenanzeigen sind leider weit verbreitet, selbst auf bekannten Plattformen wie LinkedIn und oft im Namen großer Unternehmen wie Google, Meta, Apple und Netflix.
Um potenzielle Opfer anzulocken, erstellen Betrüger gefälschte Netflix-Stellenanzeigen mit attraktiven Gehältern und veröffentlichen diese in Online-Jobbörsen und sozialen Netzwerken. Interessierte Bewerber werden dazu aufgefordert, ein Bewerbungsformular auszufüllen, das jedoch sensible Informationen wie die Sozialversicherungsnummer und finanzielle Daten abfragt. Die Betrüger verlangen manchmal auch Zahlungen für gefälschte Hintergrundüberprüfungen oder versenden offiziell wirkende Dokumente, die versteckte Malware oder Ransomware enthalten.
So erkennen Sie eine Netflix-Phishing-Mail
Auf den ersten Blick könnte eine Netflix-Scam-E‑Mail wie eine legitime Nachricht von Netflix aussehen. Mit dem Netflix-Logo, der Schriftart, den Markenfarben und der Fußzeile der E‑Mail kann die Ähnlichkeit verblüffend sein — doch es gibt einige Anzeichen, an denen Sie eine betrügerische E‑Mail erkennen können:
Rechtschreib- und Grammatikfehler
Inoffizielle Absenderadressen (echte Netflix-E‑Mail-Adressen enden auf „netflix.com“)
Ziel-URLs, die auf andere Websites als die offizielle Netflix-Website führen
Um die Ziel-URLs zu überprüfen, können Sie auf dem Desktop den Mauszeiger über den Link bewegen oder auf dem Handy den Finger auf dem Link gedrückt halten. Falls der Betrüger eine verkürzte URL wie Bitly verwendet, können Sie über Dienste wie GetLinkInfo die vollständige Adresse anzeigen lassen. Wenn die URL nicht zur Netflix-Website führt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine gefälschte Seite, die von Betrügern erstellt wurde.
So schützen Sie Ihr Netflix-Konto vor Betrügern
Netflix wird Sie niemals per E‑Mail oder SMS auffordern, persönliche Informationen wie Ihr Passwort, Kredit- oder Debitkartendetails oder Bankdaten preiszugeben. Schützen Sie sich vor Betrug mit diesen Tipps:
Verwenden Sie für alle Ihre Online-Konten eindeutige, starke Passwörter und aktivieren Sie, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
Klicken Sie nicht auf Links in E‑Mails und SMS. Melden Sie sich direkt über die App oder den Browser in Ihrem Netflix-Konto an, um zu prüfen, ob dort Nachrichten vorliegen. Falls Sie keine entsprechende Mitteilung in Ihrem Konto finden, handelt es sich wahrscheinlich um eine Phishing-Nachricht.
Verwenden Sie eine Online-Sicherheitslösung wie F‑Secure Total, die Ihre Geräte mit preisgekrönter Antivirus-Software und Browsing-Schutz schützt.
Was tun, wenn Sie auf einen Phishing-Link geklickt oder persönliche Daten eingeben haben?
Falls Sie eine verdächtige E‑Mail oder SMS erhalten, die vorgibt, von Netflix zu stammen, leiten Sie sie an phishing@netflix.com weiter, löschen Sie die Nachricht und blockieren Sie den Absender. Wenn Sie versehentlich auf einen Link geklickt haben, sollten Sie die folgenden Schritte unternehmen:
Ändern Sie Ihr Netflix-Passwort auf ein sicheres und eindeutiges Kennwort, das Sie nirgendwo sonst verwenden.
Ändern Sie Ihre Passwörter für alle anderen Konten, wenn Sie dasselbe oder ein ähnliches Passwort verwendet haben.
Wenn Sie Kredit-, Debit- oder Bankkontodaten hinterlegt haben, wenden Sie sich sofort an Ihre Bank.