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Ist die Seite sicher? 3 einfache Möglichkeiten, die Sicherheit einer Web­site zu über­prüfen

F-Secure
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3. Feb. 2024
|
5 min Lesezeit

Beim Besuch eines Online-Shops über­prüfen viele Menschen die Sicherheit der Web­site, indem sie in ihrem Browser nach einem geschlossenen Vorhänge­schloss-Symbol neben der URL suchen. Dieser Rat­schlag ist auch heute noch weit verbreitet. Laut einer Google-Studie verwendet fast die Hälfte aller Nutzer (44 %) das Vorhänge­schloss-Symbol, um die Vertrauens­würdigkeit einer Web­site zu beurteilen. Doch dies ist mittler­weile über­holt.

Das geschlossene Vorhänge­schloss-Symbol, das wir in unseren Browsern sehen, zeigt an, dass eine Web­site mit einem digitalen SSL-Zertifikat (Secure Sockets Layer) gesichert ist. Zusammen mit dem zusätzlichen Hinweis https in einer URL bedeutet dies, dass die Daten, die zwischen zwei Punkten — dem Browser und einem Server — gesendet werden, verschlüsselt sind. Es bedeutet jedoch nicht, dass Sie dieser Verbindung bedingungslos vertrauen können. Denn auch Cyber­kriminelle verwenden SSL.

Einem Bericht der Anti-Phishing Working Group (APWG) zufolge hatten im ersten Quartal 2021 83 % der Phishing-Seiten die SSL-Verschlüsselung aktiviert. Das bedeutet, dass jede Person, die eine dieser Seiten besucht hat, auch ein Vorhänge­schloss-Symbol in ihrem Browser gesehen hat.

Früher war es relativ einfach, gefälschte Web­sites zu erkennen. Sie konnten einfach auf schlechte Grammatik oder das fehlende Vorhänge­schloss-Symbol in den URLs achten, erklärt Joel Latto, Threat Advisor bei F‑Secure. Diese Tipps werden zwar immer noch häufig verbreitet, sind jedoch veraltet.

Eine Unter­suchung von Google über die Verwendung des Vorhänge­schloss-Symbols hat außerdem ergeben, dass 74 % der Menschen fälschlicher­weise glauben, dass es bedeutet, dass eine Web­site sicher ist. 48 % von ihnen glauben fälschlicher­weise, dass es die Vertrauens­würdigkeit einer Web­site wider­spiegelt. Um mit diesem Miss­verständnis aufzuräumen, hat Google angekündigt, das Vorhänge­schloss-Symbol ab Anfang September 2023 nicht mehr im Chrome-Browser (Version 117) anzuzeigen.

Die Geschichte hinter dem Vorhänge­schloss-Symbol ist nur ein Beispiel dafür, wie sich all­gemeine Sicherheits­irrtümer verbreiten können. Sie zeigt auch, wie wichtig ein ganz­heitlicher Ansatz ist, der die besten Tipps mit den besten Tools kombiniert.

Browser und Cyber­sicherheits­produkte verfügen über eingebaute Tools, um nicht vertrauens­würdige Web­sites zu erkennen. Hier­unter fallen beispiels­weise die Google Safe Browsing-Technologie und der Browser­schutz von F‑Secure, die verhindern, dass Sie ungewollt auf schädliche URLs zugreifen. Dies sind groß­artige Möglichkeiten, um die Vertrauens­würdigkeit einer Web­site zu beurteilen. Vergessen Sie jedoch nicht, zusätzlich auf Ihr Wissen und Bauch­gefühl beim Thema Cyber­sicherheit zu vertrauen.

Im Folgenden geben Ihnen die Experten von F‑Secure drei Tipps für die Web­site-Sicherheits­prüfung. So können Sie die neuesten Tools mit den besten Rat­schlägen von Cyber­sicherheits­experten vereinen.

Vorsicht vor Preis­nachlässen

Wenn die Preise eines Online-Shops zu gut sind, um wahr zu sein, sind sie es wahr­scheinlich auch, sagt Mika Lehtinen, Director, Research Collaboration bei F‑Secure. Seriöse Shops neigen dazu, Produkte zu wett­bewerbs­fähigen Preisen zu verkaufen. Fake Shops bieten Produkte zu Preisen an, die oft deutlich unter den Preisen seriöser Shops liegen, um Kunden zum Kauf zu verleiten. Wenn Sie auf einen Shop mit außer­gewöhnlich niedrigen Preisen stoßen, achten Sie auf andere mögliche Betrugs­hinweise.

Preisvergleichsportale gibt es inzwischen für fast jeden Bereich im E‑Commerce-Universum. Tatsächlich wissen Einzel­händler heut­zutage genau, zu welchem Preis die Konkurrenz ihre Produkte verkauft. Das bedeutet, dass die meisten die Preise, wenn über­haupt, nur geringfügig unter­bieten werden.

Achten Sie auf die Schreib­weise der URL

Top-Online­shops sind in der Regel bekannt und werden von vielen Nutzern als vertrauens­würdig eingestuft. Sie haben einen großen Kunden­stamm und positive Bewertungen von Nutzern. Es ist daher immer ein guter Anfang, sich an die vertrauens­würdigen Händler zu halten, bei denen Sie schon einmal eingekauft haben, sagt Sarogini Muniyandi, Senior Manager, Threat Protection Engineering bei F‑Secure. Wenn Sie die URL‑Adresse der Web­site über­prüfen, können Sie auch sicher­stellen, dass Sie auf der richtigen Seite sind. Um zu vermeiden, dass Sie auf der falschen Seite landen, sollten Sie auf Fehler in den URLs und auf Typo­squatting [die absichtliche und unauffällige falsche Schreib­weise eines Links oder einer URL] achten.

Es ist jedoch nicht immer möglich, sich an vertrauens­würdige Händler zu halten. Falls Sie einen neuen Händler nutzen, können Sie mit einer einfachen Google-Suche nach dem Namen des Händlers heraus­finden, was andere Web­sites und Nutzer online über ihn sagen (z. B. auf Wikipedia-Seiten, Bewertungs­seiten und Partner‑ und Wieder­verkäufer­seiten).

Prüfen Sie die Bewertungen sorg­fältig

Es wird immer einfacher, Bewertungen von Web­sites zu fälschen oder sogar eine gefälschte Web­site ins Leben zu rufen, die die Bewertungen eines gefälschten Online-Shops anpreist, erklärt Ash Shatrieh, Threat Intelligence Researcher bei F‑Secure. Die Kunst besteht immer darin, die Opfer davon zu über­zeugen, dass das, was sie sehen, wahr ist — aber das ist nicht einfach. Wenn Sie über viele Bewertungen von Benutzer­namen stolpern, die gefälscht aussehen (oder aufeinander­folgend sind, z. B. john145, john136…), ist die Wahr­scheinlichkeit höher, dass die Bewertungen für diese Web­site gefälscht sind.

Achten Sie nicht nur auf gefälschte Bewertungen, sondern machen Sie auch Gebrauch von seriösen Bewertungs­plattformen wie Trust­pilot (hier finden Sie derzeit über 200 Millionen Bewertungen). Auf diesen Plattformen können Sie lesen, was andere Käufer in ihren seriösen Bewertungen zu sagen haben.

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