Cyberkriminelle erstellen betrügerische Websites aus verschiedenen Gründen: Beispielsweise, um Malware zu installieren, um Ihre Daten per Phishing zu stehlen oder um einen der vielen Online-Shopping-Betrüge durchzuführen — und sie lassen hierbei keine skrupellose Taktik aus. Internetbetrug gibt es das ganze Jahr über, aber die Fälle häufen sich rund um den Black Friday und Cyber Monday, wenn Millionen von Menschen auf der ganzen Welt auf der Suche nach den besten Online-Schnäppchen sind.
Cyberkriminelle, die sich auf den Online-Handel spezialisieren, verwenden eine Kombination aus verschiedenen Taktiken, um Sie dazu zu bringen, auf eine URL zu klicken. Hierunter fallen Social-Media-Angebote und ‑Aktionen, Betrug per Textnachricht sowie Phishing-Kampagnen per E‑Mail. Diese Betrüger können sogar die Suchergebnisse von Suchmaschinen manipulieren, indem sie ihre betrügerischen Websites mit Techniken, die als SEO Poisoning oder Spamdexing bekannt sind, an die Spitze einer Suchmaschinen-Ergebnisseite bringen.
Wenn Sie auf den Link zu einer dieser betrügerischen Websites klicken, kann es passieren, dass Sie für ein minderwertiges Produkt bezahlen, den falschen Artikel oder gar nichts erhalten. In anderen Fällen kann es passieren, dass Sie mit schwer zu stornierenden oder wiederkehrenden Kreditkartenabrechnungen konfrontiert werden oder sogar Opfer eines Identitätsdiebstahls werden.
Laut einer Google-Studie verwendet fast die Hälfte aller Menschen (44 %) das Vorhängeschloss-Symbol, um die Vertrauenswürdigkeit einer Website zu überprüfen. Und diese Empfehlung wird regelmäßig von Sicherheitsexperten gegeben. Allerdings ist dieser Ratschlag inzwischen überholt.
Das Symbol des geschlossenen Vorhängeschloss-Symbols zeigt an, dass eine Website ein digitales SSL‑Zertifikat (Secure Sockets Layer) verwendet, um Daten zwischen zwei Punkten zu verschlüsseln. Es sagt jedoch nichts darüber aus, ob Sie einer Website vertrauen können. Und die Anti-Phishing Working Group (APWG) sagt, dass 83 % der Phishing-Seiten inzwischen SSL‑Verschlüsselung verwenden und ein geschlossenes Vorhängeschloss-Symbol anzeigen.
Aufgrund dieses Missverständnisses hat Google angekündigt, das Vorhängeschloss-Symbol im Chrome-Browser (Version 117) ab Anfang September 2023 nicht mehr anzuzeigen und es stattdessen mit einem Einstellungssymbol zu ersetzen.
Wir haben das Schloss-Symbol im Jahr 2016 neu gestaltet, nachdem unsere Untersuchungen gezeigt haben, dass viele Nutzer die Bedeutung des Symbols falsch verstanden haben
, so Google in einem Blogbeitrag. Trotz unserer Bemühungen haben unsere Umfragen im Jahr 2021 gezeigt, dass nur 11 % der Studienteilnehmer die genaue Bedeutung des Schloss-Symbols richtig verstanden haben. Dieses Missverständnis ist gefährlich — denn fast alle Phishing-Seiten verwenden HTTPS und zeigen daher auch das Schloss-Symbol an.
Es gibt jedoch nicht nur schlechte Nachrichten in der Welt der Browser-Sicherheit: Das Schloss-Symbol, das Sie in Ihrem Browser sehen, ist zwar kein wirksames Mittel, um festzustellen, ob eine Website vertrauenswürdig ist, aber viele Browseranbieter bieten andere Möglichkeiten, um die Vertrauenswürdigkeit einer Website zu überprüfen. Google beispielsweise verwendet ein Tool namens Safe Browsing, um unsichere Websites zu erkennen und entsprechende Warnungen anzuzeigen. Und die Safe Browsing API von Google wird auch vom Mozilla Firefox-Browser verwendet, um potenziell schädliche Websites zu erkennen.
Eine weitere Möglichkeit, Internetbetrug zu vermeiden, besteht darin, sich an Händler zu halten, die Sie bereits kennen und denen Sie vertrauen. Es kann verlockend sein, auf ein tolles Angebot eines unbekannten Verkäufers zu klicken, aber die Realität ist, dass der Großteil der besten Black Friday‑ und Cyber Monday-Angebote auf Shoppingseiten erscheinen, die Sie bereits kennen.
Top-Onlineshops sind in der Regel bekannt und werden von vielen Nutzern als vertrauenswürdig eingestuft. Sie haben einen großen Kundenstamm und positive Bewertungen von Nutzern. Es ist daher immer ein guter Anfang, sich an die vertrauenswürdigen Händler zu halten, bei denen Sie schon einmal eingekauft haben
, sagt Sarogini Muniyandi, Senior Manager, Threat Protection Engineering bei F‑Secure. Vergewissern Sie sich immer, dass es sich um eine seriöse Shoppingseite handelt, bevor Sie eine Bestellung aufgeben. Ein wenig Recherche über die Website kann Sie davor bewahren, Opfer eines Online-Betrugs zu werden.
Die Black Friday‑ und Cyber Monday-Angebote bringen nicht nur den Einzelhändlern Geld ein, sondern auch den Online-Verlagen, die für jeden Kunden, den sie per Klick an Unternehmen wie Amazon weiterleiten, eine kleine Affiliate-Zahlung erhalten. Suchen Sie nach Black Friday deals
auf Google. Sie werden sehen, dass viele Ihrer Lieblingsmagazine und ‑blogs Listen mit den besten Angeboten veröffentlichen. Das bedeutet, dass Sie die besten Angebote über Verleger und Einzelhändler finden können, die Sie bereits kennen und denen Sie vertrauen.
Wenn die Preise eines Online-Shops zu gut sind, um wahr zu sein, sind sie es wahrscheinlich auch
, sagt Mika Lehtinen, Director, Research Collaboration bei F‑Secure. Seriöse Shops neigen dazu, Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu verkaufen. Fake Shops bieten Produkte zu Preisen an, die oft deutlich unter den Preisen seriöser Shops liegen, um Kunden zum Kauf zu verleiten. Wenn Sie auf einen Shop mit außergewöhnlich niedrigen Preisen stoßen, achten Sie auf andere mögliche Betrugshinweise.
Seien Sie besonders vorsichtig bei der Weitergabe von persönlichen Informationen wie Benutzernamen, Passwörtern und Kartendaten an Websites, die Sie über Angebote und Aktionen auf Social-Media-Plattformen besucht haben.
Es gibt immer mehr neue betrügerische Shoppingseiten, die Social Media nutzen
, sagt Ash Shatrieh, Threat Intelligence researcher bei F‑Secure. Der Use Case ist einfach [und kann auch legitim sein]: Ein kleiner Ladenbesitzer oder ein Influencer startet eine Reihe von Stories, wie z. B.
Posten Sie diese Story und markieren Sie 3 Ihrer Freunde, um XYZ zu gewinnen
und bewirbt damit seine Seite. Das Problem bei diesem Ansatz ist die schnelle Reichweite, die so erzeugt wird. Ein attraktives Angebot kann über einen Beitrag auf Social Media Tausende von Menschen erreichen. Und wenn es auf eine schädliche Website verlinkt, könnte es Nutzer dazu verleiten, ihre Kartendaten preiszugeben.
Wenn Sie Tools wie die Google Safe Browsing-Technologie und den Browserschutz von F‑Secure verwenden (die verhindern, dass Sie unbeabsichtigt auf schädliche URLs zugreifen) und die Ratschläge der Experten von F‑Secure befolgen, können Sie Ihr Risiko, an diesem Black Friday und Cyber Monday Opfer von Internetbetrug zu werden, erheblich verringern.
Mit dem Browserschutz von F‑Secure (in Total enthalten) können Sie die Sicherheit von Websites bewerten und verhindern, dass Sie ungewollt auf schädliche URLs zugreifen.
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