Was ist Ransomware?
Das englische Wort Ransom
steht für Lösegeld
und beschreibt die Absicht dieser Malware treffend: Ransomware sind verschiedene Computerviren, die einzelne Dateien auf Ihrem Rechner verschlüsseln oder sogleich das gesamte Gerät sperren. Um erneut Zugriff auf Ihre Dateien zu erhalten, werden Sie zu einer Lösegeldzahlung aufgefordert. Betroffen von solchen Angriffen sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen.
So funktioniert ein Ransomware-Angriff
Bei einem Ransomware-Angriff verschafft sich die Malware Zugang zu Ihrem Gerät. Das kann über verschiedene Wege geschehen: Klicken Sie beispielsweise auf einen als legitim getarnten, aber mit Malware infizierten E‑Mail-Anhang, ein sogenannter Phishing-Angriff, so kann sich Malware auf Ihrem Gerät ausbreiten. Bei einem Smishing-Angriff geschieht dies per SMS. Zudem kann die Ransomware über manipulierte oder bösartige Websites und Werbeanzeigen sowie unsichere WLAN-Netzwerke heruntergeladen werden. Auch ungewollte Add-ons bei Downloads können Ransomware beinhalten. Dies geschieht oft völlig unbemerkt.
Einmal auf Ihrem Gerät, verschlüsselt die Ransomware einzelne Dateien oder das gesamte Gerät. Sofern nur
einzelne Dateien betroffen sind, wird dies als Crypto-Ransomware bezeichnet. Sie können weiterhin auf andere Teile Ihres Geräts zugreifen. Wenn jedoch Ihr gesamter Bildschirm gesperrt wird, sind Sie Opfer eines Locker-Ransomware-Virus geworden.
Im Anschluss erhalten Sie einen Erpresserbrief per E‑Mail oder eine Nachricht mit der Lösegeldforderung. Auf Dringlichkeit pochend werden Sie davor gewarnt, dass Ihre Daten für immer gelöscht werden, sofern das Geld nicht innerhalb eines gewissen Zeitraums gezahlt wird.
Übrigens sind hiervon nicht nur Computer betroffen, auch Mobiltelefone und Tablets fallen Ransomware-Attacken immer häufiger zum Opfer. Dies wird durch die steigende Vernetzung mehrerer Geräte vereinfacht.
So erkennen Sie Ransomware
Möchten Sie wissen, ob Sie Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden sind? Dann sollten Sie Folgendes überprüfen:
Das Antiviren-Programm schlägt an
Verfügt Ihr Computer oder Mobiltelefon über einen Virenscanner, dann kann dieser eine Infizierung mit Ransomware frühzeitig erkennen und Alarm schlagen.
Veränderte Datei-Namen
Heißen Ihre Dateien plötzlich anders oder tragen sie andere Endungen als üblich? Wurde beispielsweise das .pdf durch unbekannte Zeichen ersetzt? Dann könnte eine Ransomware-Attacke vorliegen, da die Malware oftmals bei der Verschlüsselung von Dateien deren Namen ändert.
Dateien können nicht geöffnet werden
Wenn Sie manche Dateien plötzlich nicht mehr öffnen können, könnte es daran liegen, dass sie mittels Ransomware verschlüsselt wurden.
Höhere CPU-Auslastung als üblich
Weist Ihr Hauptprozessor oder Ihre Festplatte eine erhöhte Aktivität auf? Das könnte daran liegen, dass Ransomware im Hintergrund arbeitet.
Lösegeldforderung
Spätestens wenn Sie eine Nachricht bekommen oder sich ein Fenster mit einer Lösegeldforderung auf Ihrem Gerät öffnet, haben Sie Gewissheit: Sie sind einem Ransomware-Angriff zum Opfer gefallen. Was bedeutet das für Ihre Dateien und welche Möglichkeiten haben Sie?
Opfer einer Ransomware-Attacke — was tun?
Wurden Sie Opfer eines Ransomware-Angriffs? Je nach Art der Ransomware und je nachdem wie fortgeschritten die Infektion bereits ist, haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Entfernen der Malware
Ransomware zu entfernen, kann schwierig und manchmal sogar unmöglich sein, wenn sie erst einmal auf Ihren Rechner gelangt. Daher ist die Vorbeugung eines Angriffs mit einer guten und vertrauenswürdigen Virenschutzsoftware extrem wichtig. Generell gilt: Je früher Sie die Malware entdecken, desto besser. Dies erhöht Ihre Chancen einer Bekämpfung des Virus ungemein, bevor es zu einer Lösegeldforderung kommt.
Um die Malware zu entfernen, probieren Sie Folgendes:
Trennen Sie Ihre betroffenen Geräte — auch externe Festplatten — von der Internetverbindung; sowohl vom WLAN als auch physisch vom Kabel.
Starten Sie Ihr Anti-Virus-Programm, um einen Virenscan durchzuführen. Sofern schadhafte Dateien gefunden werden, können diese in Quarantäne verschoben oder gelöscht werden.
Wurde Ihr ganzes Gerät gesperrt und Sie können sich nicht einloggen? Dann starten Sie den Rechner im abgesicherten Modus, um Zugang zum Anti-Virusprogramm zu erhalten.
Wenn Ihre Dateien bereits verschlüsselt wurden, benötigen Sie ein Entschlüsselungstool. Hilfeforen wie Bleeping Computer bieten hilfreiche Informationen zur Beseitigung verschiedener Arten von Ransomware.
Wenn Sie kein passendes Entschlüsselungstool für die Ransomware gefunden haben, stellen Sie Ihre Dateien mittels einer Ihrer Sicherheitskopien, die noch nicht von der Ransomware befallen war, wieder her.
Lösegeld zahlen, ja oder nein?
Generell empfehlen wir Ihnen, das Lösegeld nicht zu zahlen. Sie haben keine Garantie, dass Sie den Entschlüsselungscode von den Kriminellen erhalten und somit erneut Zugriff auf Ihre Dateien erhalten. Zudem sind die Kriminellen durch Lösegeldzahlungen motiviert, weitere Angriffe zu starten.
Zurücksetzen des Geräts
Schlagen keine der Maßnahmen an? Dann führt oftmals kein Weg daran vorbei, den Computer oder das Mobiltelefon auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Vor dem Angriff angefertigte Sicherheitskopien helfen dabei, den Schaden zu begrenzen.
5 Tipps, um Ransomware vorzubeugen
Nutzen Sie auf all Ihren Geräten unbedingt ein leistungsfähiges Programm für Ihre Internetsicherheit.
Erstellen Sie regelmäßig Sicherungskopien Ihrer Daten und speichern Sie diese offline, damit sie nicht infiziert werden können. Im Falle eines Angriffs können Sie so zumindest vorherige Versionen der Dateien wiederherstellen.
Halten Sie Ihre Software und Betriebssysteme auf dem neuesten Stand. Aktivieren Sie dazu automatische Updates.
Seien Sie misstrauisch bei Links und Anhängen in E‑Mails oder SMS. Es ist besser, Links in den Browser einzugeben, anstatt in der Nachricht darauf zu klicken. Seien Sie besonders vorsichtig bei Anhängen, die Sie auffordern, etwas zu aktivieren oder zuzulassen.
Deaktivieren Sie von Sicherheitslücken betroffene Browser-Plug-ins wie Flash Player und Silverlight, wenn Sie diese nicht verwenden. Dies können Sie über die Plug-in-Einstellungen im Webbrowser vornehmen.